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26.07.2022

Die Fitnessbranche ist noch immer eine Männerdomäne

Die Fitnessbranche ist noch immer eine Männerdomäne

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Umfrage der Sport Alliance zur Gleichstellung von Frauen

Diversität am Arbeitsplatz – nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch in Unternehmen rückt das Thema immer weiter in den Vordergrund. Eine positive Entwicklung, es gibt jedoch noch einiges zu tun, um eine Gleichstellung von Frauen zu erreichen. Auch in der Fitnessindustrie herrscht da noch Nachholbedarf, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Sport Alliance und Women in Fitness Association (WIFA) zum Thema Gleichstellung von Frauen und Männern.

Zu diesem Zweck wurde im Zeitraum von September 2021 bis März 2022 eine weltweite Online-Umfrage durchgeführt, an der insgesamt 679 Beschäftigte in der Fitnessbranche teilgenommen haben. Diese Daten sind nicht repräsentativ für die Branche. Dennoch geben die Ergebnisse interessante Einblicke in die Strukturen der Branche.

Rollenverteilung in der Fitnessbranche

Gerade in Führungsrollen sieht man einen großen prozentualen Unterschied zwischen Frauen und Männern. 47 Prozent der Männer, die in der Fitnessbranche in einem Unternehmen beschäftigt sind, sind in einer Führungsrolle tätig. Bei Frauen sind es 11 Prozent weniger. Im Rahmen einer Selbstständigkeit stellen Männer 70 Prozent der Studiobesitzer. Bei den Frauen sind es hingegen nur 29 Prozent.

"Diese Daten zeigen den Trend, dass Männer in Unternehmen häufiger in Führungspositionen sind als Frauen. Bei den Selbstständigen sind die meisten Frauen eher Ausbilderinnen, als dass sie ihr eigenes Unternehmen führen", so Maike Kumstel, International Business Developer bei Sport Alliance.

Führungspositionen für Frauen schwerer zu erreichen

Als Hauptgründe, warum es für sie schwieriger sei, ihre Karriereziele zu erreichen, nannten die Befragten das Gefühl, unterschätzt und nicht respektiert zu werden, sowie die geringen Aufstiegschancen. Auch die Tatsache, dass es schwierig ist, Familie und Beruf zu vereinbaren, wurde von den Frauen als ein großes Hindernis genannt.

Von den Frauen, die eine Führungsposition innehaben, gaben 27 Prozent an, dass ihr Weg zur Führungsposition aufgrund ihres Geschlechts schwieriger war. Bei den Männern hingegen geben dies nur 7 Prozent als Grund an.

Weibliche Führungskräfte sind der Meinung, dass das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern am Arbeitsplatz zu geringeren Aufstiegschancen, geschlechtsspezifischer Diskriminierung und einem niedrigeren Gehalt für Frauen führt. "Als Nicht-Führungskräfte stoßen Männer und Frauen auf ähnliche Hindernisse auf ihrem Karriereweg. Doch je höher man die Karriereleiter erklimmt, desto deutlicher wird der Unterschied zwischen den Geschlechtern, bei dem die Frauen das Nachsehen haben. Chef zu sein ist im Jahr 2022 leider immer noch eine Männerdomäne“, so Artur Jagiello, Head of Marketing & Communications bei Sport Alliance.

Männer haben eine andere Wahrnehmung

Auf die Frage nach geschlechtsspezifischen Vorurteilen in ihrem Unternehmen antworteten 82 Prozent der Männer, dass es keine gibt. Bei den Frauen sind es 64 Prozent. 19 Prozent der Frauen gaben an, dass sie nicht genau sagen könnten, ob es eine geschlechtsspezifische Voreingenommenheit gibt (bei den Männern waren es 7 Prozent).

Bezüglich der Frage, ob eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter in Führungspositionen an ihrem Arbeitsplatz für sie wichtig ist, antworteten 59 Prozent der Frauen, dass dies der Fall sei. Zum Vergleich: Nur 35 Prozent der Männer waren derselben Meinung.


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